Markus Zehnder, «Exegetische Beobachtungen zu den David-Jonathan-Geschichten», Vol. 79 (1998) 153-179
This article presents a compelling discussion of the texts which S. Schroer and T. Staubli claim to show a homosexual relationship between David and Jonathan. Through the study of vocabulary and narrative the author points out weaknesses in their argumentation and shows that theirs is not the only, or the most plausible, interpretation.
dem König. In 1 Kön 5,15 bezieht sich bh')o auf das Verhältnis Hirams zu David. Auch hier ist deutlich, dass die "Liebe", auf die mit bh')o hingewiesen wird, im politischen Sinn zu verstehen ist, in diesem Fall als Bundestreue zwischen den Regenten zweier benachbarter Staaten 16. Nun bleibt allerdings der Hinweis von S. Schroer und T. Staubli, dass die in 1 Sam 18,1 sich findende Formulierung w#$pnk Ntnwhy wbh)yw parallel zu Formulierungen in Hld 1,7 und 3,1-4 sei. Eine genauere Analyse ergibt, dass die Parallelität sich auf die syntagmatische Verbindung von bh) und #$pn beschränkt, dass dagegen die syntaktische Beziehung der beiden Wörter stark differiert. In 1 Sam 18,1 (und ähnlich V. 3) wird #$pn durch die Präposition Kaph mit bh) verbunden; #$pn fungiert hier grammatikalisch als Element einer syntaktisch fakultativen Umstandsbeschreibung in der Form einer Komparationsbestimmung. In Hld 1,7 und 3,1-4 dagegen fungiert #$pn als Subjekt zu bh). Weiter sind die Formulierungen u.a. darin unterschieden, dass in 1 Sam 18,1 #$pn mit dem Suffix der dritten Person Singular, in Hld 1,7 und 3,1-4 mit dem Suffix der ersten Person Singular versehen ist. So bleibt als Parallele der Formulierung nur der Umstand der syntagmatischen Nähe des Verbs bh) und des Nomens #$pn; eine solche Beziehung findet sich aber auch in Ps 11,5 (#$pn als Subjekt, bh) als Element des direkten Objekts) und Spr 19,8 (#$pn als Objekt zu bh)). Da die Formulierungen in 1 Sam 18,1(3) einerseits und Hld 1,7 und 3,1-4 andererseits nur in wenigen Aspekten parallel sind und da diese Aspekte auch an anderen Stellen auftauchen, sind sie nicht als zwingender Beleg für eine direkte Abhängigkeit der Samuelstelle(n) von den Vergleichstexten im Hohenlied zu benutzen. Wichtig ist ferner, dass sich Parallelen in der Formulierung nicht nur zwischen 1 Sam 18,1(3) und den erwähnten Stellen finden lassen, sondern auch zwischen 1 Sam 18,1(3) und Lev 19,18: In beiden Fällen wird bh) mit der Präposition Kaph verbunden, die in beiden Fällen die Komparationsangabe einleitet (den x lieben wie [ak%.]den y). Parallel ist auch, dass diese Komparationsangabe auf das Subjekt des Liebens zurückverweist; der Unterschied liegt nur darin, dass im einen Fall