Martin Lang - Reinhard Messner, «Gott erbaut sein himmlisches Heiligtum. Zur Bedeutung von w$td@fgU)j in Am 9,6», Vol. 82 (2001) 93-98
The context and the homogeneity of the passage at Am 9,1-6, whose theological assumption is that Heaven and Earth belong together and that the earthly sanctuary is a reflection of the heavenly reality, allow one to assume that hdg) is the connection between heaven and earth founded and established by God. That it refers to a connection between the heavenly sphere and the world and to meditation and communication, embodied by the altar, is also shown by the Jacob tradition and by the standing of the sanctuary at Bethel (Gen 28, but also 35) which occupy an important position in the book of Amos.
Bekenntnis zu dem Gott, der — gerade in seinem Gerichtshandeln, darunter verborgen — dennoch die Verbindung zwischen Himmel und Erde schafft. In der Anerkennung des alles zerstörenden, ja die Schöpfung aufhebenden Gerichts, das die Anerkennung der eigenen Schuld als Ursache dieses Gotteshandelns impliziert, ist die Verheißung einer anderen Verbindung eingeschlossen — auch literarisch: eingeschlossen —, als sie das irdische Heiligtum, das durch die Zerstörung unzugänglich geworden ist, bieten konnte. Wie diese Verbindung — diese hdg) — konkret aussieht, bleibt offen.
Eine starke Stütze für die hier vorgetragene Deutung von hdg) als "Verbindung" bietet die Erzählung von der Jakobsleiter Gen 28,12-13. Gen 28,13 ist eine der wenigen Referenzstellen für die Wendung l( bcn in Am 9,1. Auch hier ist es eine Verbindung (Mls) zwischen Erde und Himmel: Sie steht auf der Erde (hcr) bcm), und ihre Spitze (#$)r) reicht zugleich an den Himmel (hmym#$h (ygm)21. Auf (bzw. über) der Leiter steht JHWH. Diese Erscheinung JHWHs führt zum Bau des Altars zu Betel (Gen 35,1-15)22. Der am Ort der Gotteserscheinung errichtete Altar übernimmt die Funktion der Leiter: die Verbindung zwischen Erde und Himmel zu gewährleisten.