Martin Lang - Reinhard Messner, «Gott erbaut sein himmlisches Heiligtum. Zur Bedeutung von w$td@fgU)j in Am 9,6», Vol. 82 (2001) 93-98
The context and the homogeneity of the passage at Am 9,1-6, whose theological assumption is that Heaven and Earth belong together and that the earthly sanctuary is a reflection of the heavenly reality, allow one to assume that hdg) is the connection between heaven and earth founded and established by God. That it refers to a connection between the heavenly sphere and the world and to meditation and communication, embodied by the altar, is also shown by the Jacob tradition and by the standing of the sanctuary at Bethel (Gen 28, but also 35) which occupy an important position in the book of Amos.
Die Bedeutung von hdg) ist nicht ganz klar und muß mehr aus dem Kontext als aus den anderen innerbiblischen Belegstellen — es sind nur drei1 — erschlossen werden.
1. Philologische Vorüberlegungen
Die Wurzel dg), die sowohl das Hebräische (mhebr.) und Phönizische2 als auch das (späte) Aramäische3 kennt, heißt immer dasselbe: binden, zusammenbinden, verbinden. Im Phönizischen ist sie in verbalem Gebrauch durch eine Infinitivform belegt4 und wird auch dort mit "zusammenbinden"5 übersetzt.
Aus der akkadischen Form agittû (agiddû) läßt sich aufgrund der knappen Belege zu wenig erschließen, um durchschlagende Erkenntnisse für unser Übersetzungsproblem zu gewinnen. Es scheint eine aus dem medizinischen Bereich stammende Grundbedeutung "Kopfbinde"6 vorzuliegen. In der Synonymenliste Malku VI,143 erscheint agittû als Entsprechung zu s9imdu, was "Binde", "Zugtiergespann", "Ziegelwerk", "architektonische Struktur" heißen kann7.
2. Alte und neue Übersetzungen
Schon in der Antike scheint man nicht mehr ganz verstanden zu haben, was der Terminus meint. Targum Jonathan gibt hdg) durch hyt#$nk wieder und meint damit die Versammlung, auch die liturgische Versammlung in der Synagoge. Diese Übersetzung ist der Grundbedeutung der Wurzel dg) —