Lukas Stolz, «Das Einführen des Erstgeborenen in die 'oikoumene' (Hebr 1,6a)», Vol. 95 (2014) 405-423
The meaning of the firstborn's ei)vsagwgh/ into the oi)koume/nh in Hebrews 1,6a is greatly disputed. Proposed interpretations are the presentation of the Son after the creation, his incarnation, his baptism, his exaltation and his parousia. The arguments seem to speak for the lastmentioned and against the currently very popular exaltation reading.
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DAS EINFÜHREN DES ERSTGEBORENEN IN DIE oivkoume,nh 423
Präexistenz 86, spricht nicht gegen die Parusieinterpretation von
Hebr 1,6. Selbst die von Grässer postulierte Bedeutung des Erst-
geborenen als Vorläufer und Erlöser würde es nicht tun 87. Denn
auch wenn die Erhöhung des Sohnes für die Erlösung der Gläubigen
eine wichtige Rolle gespielt hat (vgl. dessen himmlischer Hohepriester-
und Opferdienst nach Hebr 4,14; 7,26-27; 8,1-2; 9,11-15 u. a.), so
ist nach Hebr 9,28 die vollständige swthri,a offenkundig in der
Wiederkunft des Christus auf der Erde verankert 88.
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Als Fazit der Auswertung steht für mich fest, dass vieles (v. a.
o[tan eivsaga,gh| als futurum exactum, oivkoume,nh als irdisch-be-
wohnte Welt und prwto,tokoj als Allerbe und Weltherrscher) für
die Interpretation von Hebr 1,6a als Einführung des Sohnes in den
irdisch-sichtbaren Raum bei seiner Parusie spricht.
Staatsunabhängige Lukas STOLZ
Theologische Hochschule Basel
Mühlestiegrain 50
CH-4125 Riehen/Basel
SUMMARY
The meaning of the firstborn’s eivsagwgh, into the oivkoume,nh in He-
brews 1,6a is greatly disputed. Proposed interpretations are the presenta-
tion of the Son after the creation, his incarnation, his baptism, his
exaltation and his parousia. The arguments seem to speak for the last-
mentioned and against the currently very popular exaltation reading.
86
Im Sinne von Kol 1,15 und dem prwto,tokoj pa,shj kti,sewj (vgl. z. B.
HEGERMANN, Hebräer, 53).
87
Vgl. GRÄSSER, Hebräer, 78.
88
Zur Widerlegung einer von EISELE postulierten rein individuellen Parusie
Christi beim Tod der Gläubigen (Unerschütterliches Reich, 66–85) siehe Th.
WITULSKI, “Zur Frage des Verhältnisses der Dimensionen von Raum und Zeit
in der Konzeption der Eschatologie des Hebräerbriefes”, BZ 51 (2007) 178f.