Herbert Migsch, «Wohnten die Rechabiter in Jerusalem in Häusern oder in Zelten? Die Verbformationen in Jer 35,8-11», Vol. 79 (1998) 242-257
The Rechabites who were obliged to follow the nomadic way of life fled to Jerusalem according to Jer 35 in the face of the Babylonian-Aramean army that was moving towards Judah (597 B.C.). Although their ancestor Jonadab had among other things commanded his descendants always to dwell in tents, the Rechabites in Jerusalem lived in houses. This interpretation of the literature is of course disputed. According to many exegetes the Rechabites preserved the nomadic way of life. Nevertheless, a syntactic-semantic analysis of the verbal forms of vv. 8-11 and an analysis of the connections between the sentences in vv. 8-11 show that the Rechabites during their stay in Jerusalem observed the prohibitions of their ancestor to drink no wine, to build no houses and not to plant or to possess a vineyard , but not his command to live in tents.
I. Problemstellung 1
Nach Jer 35 versucht Jeremia im Auftrag Jhwhs, die Rechabiter zum Weintrinken zu "verführen" (V. 1-5). Sie weisen jedoch das Ansinnen Jeremias zurück und begründen dies damit, daß alle Gebote, die ihr Ahnherr Jonadab rund 250 Jahre vorher 2 seinen Kindern 3 und deren Nachkommen auferlegt hat, auch für sie gültig sind; ferner teilen sie dem Propheten mit, daß sie die Gebote ihres Ahnherrn stets befolgt und bloß wegen des heranziehenden babylonisch-aramäischen Heeres (597 v. Chr.) in Jerusalem Schutz gesucht haben (V. 6-11). Allerdings gibt ihr Aufenthalt in Jerusalem Anlaß zu der Frage, ob sie auch in der judäischen Residenzstadt das Gebot ihres Ahnherrn, in Zelten zu wohnen, (V. 7b) eingehalten oder ob sie nicht vielleicht in Häusern gewohnt haben.