Ulrich Victor, «Was ein Texthistoriker zur Entstehung der Evangelien sagen kann», Vol. 79 (1998) 499-514
In view of the New Testament manuscript evidence, the gospels never had an editorial history. The gospels were composed in the form in which they exist today. There was consequently never an Ur-Markus, an eschatological Ur-Johannes etc. There are no indications that the gospels are based on a longer or shorter creative theological and literary community tradition of very numerous units circulating orally or in writing. Such a tradition would have been reflected in so large a number of important textual variants that clear traces would have remained.
1.
Clemens Rom., II, 12, 2 Der Herr nämlich, befragt, wann sein Reich kommen werde, sagte: Wenn die Zwei Eins sein werden und das Außen wie das Innen und das Männliche zusammen mit dem Weiblichen weder männlich noch weiblich. |
Clemens Alex., Strom.
III, 13 (§92) Als Salome sich erkundigte, wann sich erkennen lasse, wonach sie gefragt habe, antwortete der Herr: Wenn ihr das Gewand der Schmach zertreten habt und wenn die Zwei Eins geworden sind und das Männliche zusammen mit dem Weiblichen weder männlich noch weiblich. |
2.
Clemens Rom., II, 5,
2-4 Der Herr spricht: Ihr werdet sein wie Schafe inmitten von Wölfen. Petrus antwortete ihm und sprach: Wenn nun die Wölfe die Schafe zerreißen? Jesus antwortete dem Petrus: Die Schafe brauchen nach ihrem Tode nicht länger in Angst vor den Wölfen zu sein; lebt auch ihr nicht in Furcht vor denjenigen, die euch zu töten versuchen und euch nichts antun können, sondern lebt in Furcht vor dem, der nach eurem Tode Macht hat über Seele und Körper, um euch in die Hölle des Feuers zu werfen. |
Mt 10, 16 Seht, ich
sende euch wie Schafe mitten unter Wölfe.
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3.
Nazaräerevang. (Orig. In
Mt. tom. XV 14, S. 389-390. Klostermann) Es sprach zu ihm der andere der beiden reichen Männer: "Meister, was muß ich Gutes tun, damit ich lebe?" Er sprach zu ihm: "Mensch, tu was im Gesetz steht und in den Propheten".
Da begann jedoch der Reiche, sich am Kopf zu kratzen, und es gefiel ihm gar nicht. Und der Herr sprach zu ihm: "Wie kannst du sagen: ich habe getan, was im Gesetze steht und in den Propheten? wo doch im Gesetz geschrieben steht: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Und siehe! Viele deiner Brüder, Söhne Abrahams, hüllen sich in dreckige Lumpen, sterben vor Hunger, und dein Haus ist voll von Gütern, und nichts, gar nichts kommt aus diesem zu ihnen heraus!" Und er wandte sich zu seinem Jünger Simon, der neben ihm saß, und sagte: "Simon, Jonas Sohn, leichter ist es, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr geht als ein Reicher in das Himmelreich". |
Mk 10, 17-27 parr. Als er dann aufbrach um weiterzuwandern, lief einer auf ihn zu, warf sich vor ihm auf die Knie nieder und fragte ihn: "Guter Meister, was muß ich tun, um ewiges Leben zu erben?" Jesus antwortete ihm: "Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein. Du kennst die Gebote: Du sollst nicht töten, nicht ehebrechen, nicht stehlen, nicht falsches Zeugnis ablegen, keinem das ihm Zukommende vorenthalten, ehre deinen Vater und deine Mutter! Jener erwiderte ihm: "Meister, dies alles habe ich von meiner Jugend an gehalten". Jesus blickte ihn an, gewann ihn lieb und sagte zu ihm: "Eines fehlt dir noch: gehe hin, verkaufe |