Ulrich Victor, «Was ein Texthistoriker zur Entstehung der Evangelien sagen kann», Vol. 79 (1998) 499-514
In view of the New Testament manuscript evidence, the gospels never had an editorial history. The gospels were composed in the form in which they exist today. There was consequently never an Ur-Markus, an eschatological Ur-Johannes etc. There are no indications that the gospels are based on a longer or shorter creative theological and literary community tradition of very numerous units circulating orally or in writing. Such a tradition would have been reflected in so large a number of important textual variants that clear traces would have remained.
alles, was du besitzest, und gib den Erlös den Armen: so wirst du einen Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach!" Er aber wurde über dies Wort unmutig
und ging betrübt weg; denn er besaß ein großes Vermögen.
Da blickte Jesus rings um sich und sagte seinen Jüngern: "Wie schwer wird es doch
für die Begüterten sein, in das Reich Gottes einzugehen!" Die Jünger waren über
diese seine Worte betroffen, Jesus aber wiederholte seinen Ausspruch nochmals mit den
Worten: "Kinder, wie schwer ist es doch in das Reich Gottes einzugehen! Es ist
leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr hindurchgeht, als daß ein Reicher in das
Reich Gottes eingeht!"
4.
Plutarch, Mor.
235 C Als in Olympia die Spiele stattfanden, wollte ein Greis zuschauen, fand aber keinen Platz. Er ging an vielen Plätzen vorbei und wurde dabei übel behandelt und verspottet, ohne daß ihn jemand in seine Reihe aufnahm. Als er zu den Lakedämoniern kam, standen alle jungen Leute und viele Männer auf und boten ihm ihren Platz an. Die versammelten Griechen lobten dieses Verhalten durch ihren Beifall über die Maßen. Da bewegte der Alte "sein graues Haupt und seinen grauen Bart" und brach in Tränen aus mit den Worten: "Schande über diese üblen Leute, denn alle Griechen wissen zwar, was gut und richtig ist, aber die Spartaner allein verhalten sich entsprechend. |
Plutarch, Mor.
235 D Während der Panathenäen behandelten die Athener einen Greis in schmählicher Weise, indem sie ihn herbeiriefen, als wollten sie ihn in ihre Sitzreihe aufnehmen; wenn er dann kam, taten sie es aber nicht. Als er schon durch fast alle Reihen gegangen war, kam er zu den Festbesuchern aus Sparta, die allesamt aufstanden und ihm ihren Platz anboten. Die Menge bedachte dieses Verhalten vollerBewunderung mit außergewöhnlichem Beifall, und einer der Spartaner sagte: Bei den Dioskuren, die Athener wissen schon, was gut und richtig ist, sie tun es aber nicht. |
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